Freitag, 12. Dezember 2014

Fechenheimer Engagement erfährt große Ehrung

Am 11. Dezember wurde den Bildungspaten Fechenheim der Integrationspreis der Stadt Frankfurt verliehen. Der Integrationspreis der Stadt Frankfurt wird alljährlich drei Preisträgern verliehen. Das sind in diesem Jahr die Vereine „Frauenrecht ist Menschenrecht – FIM." und "Ora da!" und die Initiative Bildungspaten Fechenheim.

Wir sind alle sehr stolz auf die Anerkennung, die unserer ehrenamtliche Arbeit damit zuteil wurde.

Die Ehrung erfolgte in feierlicher Atmosphäre im altehrwürdigen Kaisersaal im Frankfurter Römer im Beisein vieler Stadtpolitiker und Funktionsträger. Besonders gefreut hat uns, das es sich auch die Lehrer der mit uns kooperienden Schulen nicht hatten nehmen lassen, an der Feierstunde teilzunehmen. Integrationsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg hielt eine engagierte, aufrüttelnde Rede, in der sie darauf verwies, dass der Stadtgesellschaft Frankfurts das Thema Integration eine Herzensangelegenheit ist.

Die Laudatio auf die Initiative Bildungspaten hielt Enis Gülegen, Vorsitzender der Kommunalen Ausländervertretung der Stadt Frankfurt. Wir hätten uns keinen besseren Laudator wünschen können!

Herr Gülegen hob in einer kurzweiligen Rede hervor, dass die Bildungspaten Fechenheim unprätentiös und pragmatisch an ihre Aufgabe herangehen. Man merkte ihm an, dass das praxisnahe Arbeiten der Bildungspaten unter weitestmöglichem Verzicht auf Strukturen und Organisation seine volle Sympathie hat.

So brachte er das Auditorium zum Lächeln, indem er einige der Tricks der Bildungspaten schilderte, die er zu erkennen geglaubt hat. Er nannte beispielsweise die Werbung im Stadtteil um weitere Mitstreiter: Andere entwickeln Marketingstrategien oder drucken Flyer, die
Bildungspaten ziehen sich ein T-shirt mit ihrem Logo an und ziehen damit los auf die Fechenheimer Stadtteilfeste, um dort auf sich aufmerksam zu machen.
Genauso angetan hatte es ihm unsere, wie er es nannte, "Schaltzentrale", nämlich das Café Jasmin. Dort, so trug er vor, halten die Bildungspaten in einem Regalbrett ihre Materialien zentral und für jeden Ehrenamtlichen zugänglich vor. Und als besonders geschickt hob er hervor, dass die Bildungspaten ihr wöchentliches Arbeitstreffen am Freitag um 16 Uhr im Café Jasmin schlicht und ergreifend "Stammtisch" nennen.
Mit Enis Gülegen hatten wir einen Laudator, der sich von unserer Arbeit ein recht gutes Bild machen konnte: Er ist selber Lehrer einer Intensiv-Kurs-Klasse, also einer Klasse, in der neu zugezogene Kinder zunächst die deutsche Sprache erlernen, bis ihre Sprachkenntnis den Besuch einer Regelklasse möglich machen. Und es war ihm anzumerken, dass er großen Respekt vor unserer Arbeit hat. Er hob hervor, dass die Förderung von Kindern, die wenig oder kein Deutsch sprechen, für ihn "Willkommenskultur" im wahrsten Sinne des Wortes ist. Integration fängt im Kleinen an, in den Stadtteilen. Und sie wird nicht durch Sonntagsreden, sondern durch aktives Tun gestaltet.

Es war eine fantastische Laudatio, mit der Herr Gülegen uns eine große Freude gemacht hat. Vielen Dank dafür, Enis Gülegen!

http://www.bild.de/regional/frankfurt/integration/wir-leben-integration-in-frankfurt-38940884.bild.html
Quelle: BILD
Den Preis nahmen Eugen Rautenberg und Johanna Behr von der Integrationsdezernentin Eskandari-Grünberg entgegen.

Das mit der Ehrung verbundene Preisgeld in Höhe von 5.000 € werden die Bildungspaten für Buchgeschenke an die geförderten Kinder und für die Unterstützung der Konrad-Haenisch-Schule sowie der Heinrich-Kraft-Schule mit jeweils 2.000 € nutzen. Die Fördervereine der beiden Schulen werden die Gelder zielgerichtet für auf Sprachförderung ausgerichtete Projekte verwenden, damit es genau der Zielgruppe zugute kommt, die wir selber auch fördern. Sicher gibt es Lehrmaterial, das mit dem  normalen Schuletat nicht erschwinglich ist oder es kann die Teilnahme an Klassenfahrten oder Ausflügen von Schülern, deren Familien die Mittel dafür fehlen, ermöglicht werden.

Der Nominierungsvorschlag für die Ehrung wurde von der Fechenheimer SPD eingereicht. Den Stadtteilpolitikern, namentlich Stephan Zilcher und Bernd Schnoor, ist die Integration im Stadtteil ein großes Anliegen.  Sie begleiten und unterstützen unsere Arbeit mit großem Wohlwollen. Dafür danken wir ihnen. Denn ohne die Unterstützung aus dem Stadtteil wäre es uns gar nicht möglich, die Vielzahl der Kinder zu fördern.
Daher geht unser Dank auch an das Café Jasmin, dessen Räume wir nicht nur als "Schaltzentrale", sondern mitunter auch für Förderstunden nutzen. Auch der Sportverein TSG Fechenheim unterstützt uns durch die kostenlose Zurverfügungstellung seiner Räumlichkeiten.
Einen weiteren Anteil am Erfolg unserer Arbeit hat auch der lokale Buchhändler Günter Krause. Mit seiner Buchhandlung "Bücher VorOrt"  konnten wir in der Vergangenheit eine aufwendige Gutscheinaktionen für unsere Förderkinder umsetzen.
Die lokalen Zeitungen wie die Frankfurter Rundschau und die Frankfurter Neue Presse (2. Teil FNP) berichteten über die Preisverleihung. Auch in der FAZ war schon am nächsten Tag etwas darüber zu lesen und BILD berichtete ebenfalls. Weitere Eindrücke hier.

Interessierte, die sich bei der Initiative Bildungspaten ehenamtlich engagieren wollen, können uns gerne an die Adresse Bildungspaten@arcor.de eine mail schicken oder sich telefonsich unter 0170 350 48 27 melden. Wir freuen uns über Unterstützung.

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